Getränke

Montag, 6. Oktober 2008

Marrokanischer Minztee

Eigentlich wollten wir euch an dieser Stelle zuerst mit frischen Saft- und Limorezepten und Empfehlungen für Münchener Saftschleudern versorgen. Angesichts des ekelhaften Wetters, bei dem man sich es lieber auf der Couch gemütlich macht als durch die Stadt zu streunen und sich kalte Säfte einzuverleiben, fangen wir lieber mit Tee-Rezepten an.

Als ich nach zwei Jahren von der Türkenstraße, mitten im münchener Univiertel, in das eher dörflich anmutende Sendling gezogen bin, ist mir eines sofort schmerzlich aufgefallen: zwar hat man feierabends eine inflationär hohe Auswahl an Eckboazn, in denen man sein (für münchner Verhältnisse wirklich günstiges) Feierabendbier trinken kann, doch Cafés für Nachmittagsrunden unter Freundinnen sind hier eher dünn gesät (zumindest habe ich bisher keines gefunden). Mit besonderer Wehmut denke ich an „Brown's Tea Bar“ zurück, einer winzigen Teestube englischen Stils, neben der ich zwei Jahre lang gewohnt habe. Obwohl Teil eines Franchise-Unternehmens ist Brown's Tea Bar ein ganz eigener Charme zu eigen: der kleine Gastraum im viktorianischen Stil, ein ganzes Arsenal von Teedosen mit Tees aus aller Welt, eine Kuchenvitrine, deren Anblick schon ein Kilo mehr auf die Hüften bringt – und verschämt in einer kleinen Ecke gibt es sogar eine Kaffeemaschine.
Über Brown's Tea Bar soll an anderer Stelle berichtet werden. Hier geht es zur Einstimmung in unsere neue Getränke-Rubrik zunächst um: Tee. Nachdem ich einmal mit Darjeeling zum Frühstück begonnen hatte, brachte ich keinen Schluck Filterkaffee mehr hinunter. Und seit ich mich in den letzten vier Semestern zumindest durch einen kleinen Teil von Brown's Angebot probiert habe, muss nun die heimische Küche für eigene Tee-Experimente herhalten.
Als erstes habe ich mich an marrokkanischem Minz-Tee versucht – immerhin hatte ich den nicht nur in einer englischen Tea-Bar sondern auch schon in Tanger und bei Saíd schon „im Original“ getrunken und wusste so ungefährt, wie er am Ende zu schmecken hat. Auch wenn man keine Zeit für das traditionelle arabische Tee-Ritual hat, demzufolge die erste Tasse bitter wie das Leben, die zweite angenehm wie die Liebe und die dritte süß wie der Tod schmeckt, kann man sich mit zwei kleinen Tricks einen marrokkanischen Minz-Tee bereiten, der mit genügend Zucker schon beim ersten Schluck süß genug schmeckt.

Man nehme für eine große Tasse (0,3l):
1 Teelöffel Grüntee
1 Teelöffel marrokanische Minze (gibt es unbehandelt inzwischen sogar im Drogeriemarkt, in Teeläden sowieso)
1 Stängel frische Minze
braunen Zucker, die Menge variiert je nach Geschmack
und natürlich: Wasser.

Den grünen und den Minztee zu gleichen Teilen in ein Tee-Sieb aus Baumwolle löffeln und dieses gemeinsam mit einem Stängel frischer Minze in eine Tasse geben. Das kochende Wasser unbedingt abkühlen lassen, sonst wird der grüne Tee so bitter, dass man ihn nie wieder trinken mag. (wer es allerdings ganz original machen möchte, gießt das sprudelnde Wasser über richtig billigen chinesischen Gunpowder-Tee) Allgemein heißt es, man soll grünen Tee mit einem Wasser von ca. 80° aufgießen. Wer das nicht abmessen will, wartet nach dem Kochen einfach fünf Minuten und gießt dann erst das etwas abgekühlte Wasser über den Tee. Anschließend höchstens vier Minuten ziehen lassen – lieber weniger, denn auch zu langes Ziehen macht grünen Tee bitter – , die Minze im Glas lassen, je nach Geschmack mehr oder weniger braunen Zucker im Tee verrühren und fertig.

http://www.teesorten.de/teeabc.htm
http://victorianhouse.de

THE VICTORIAN HOUSE
IN SCHWABING
TÜRKENSTR . 60
80799 MÜNCHEN

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